Ein ideales Paar: Yoga und Massage
Man spürt förmlich die gegenseitige Zuneigung und ahnt, wie befruchtend diese sein könnte oder sein wird. Wir reden hier von einem Paar, dass unabhängig voneinander einen jeweils eigenen Bereich im Leben hat.
Wir gönnen uns Massagen und geniessen die körperliche Berührung und die meditative Bewegung in unterschiedlichen Phasen unseres Lebens. Dies kann sein, um Verspannungen zu lösen, um uns von angespannten Situationen im Leben zu erholen oder, um vorbeugend die Muskulatur geschmeidig zu halten. Wir legen uns hin und lassen für uns arbeiten. Manchmal machen wir ein wenig mit oder lockern unsere Muskulatur, indem wir so wenig Widerstand wie möglich bieten, doch grösstenteils bleiben wir passiv.
Im Yoga arbeiten wir selbst aktiv mit unserem Körper und werden durch diese Arbeit sensibilisiert, mindful und achtsam. Die Sprache des Körpers zu verstehen wird für uns eine Selbstverständlichkeit, weil wir body and soul sind, weil Körper, Geist und Seele eins sind.
Wir haben immer wieder die Wahl, wo wir uns hinwenden wollen. Überlassen wir uns den Händen einer anderen Person oder werden wir selbst aktiv?
Energie fliesst
Nach intensiven Yogalektionen spüren wir unseren Körper: die gedehnte und warme Muskulatur, die hauchfeine, unaufgeregte und klare Aufmerksamkeit für das, was gerade im eigenen Körper vor sich geht. Dasein. Hiersein. Sich spüren. Manchmal tut es weh. Die Tiefe unseres Atems hängt vom vorhandenen Schmerz ab. Eine kühle oder ungenügend aufgewärmte Muskulatur kann genauso schmerzhaft sein wie innerer psychischer Widerstand. Denn nicht immer können wir diesen sofort lösen, wenn zu viel Angst oder Unkenntnis damit verbunden sind. Wir wissen nicht, was uns in der Tiefe erwartet.
Vorbereitet und mindful
Stellen Sie sich nun vor, Sie gehen direkt nach einer intensiven Yogalektion in die Massage, mit aufgewärmter, gedehnter Muskulatur und einer inneren Mindfulness, die vor der Einheit nur ansatzweise spürbar war. Ihre ganze Aufmerksamkeit ist bereits Ihrem Körper zugewandt, Sie fühlen sich aufgewärmt und gesammelt, doch auch aufs intensivste gefordert, weil Yoga nicht einfach an uns vorbei spaziert.
In diesem Moment noch einen Schritt tiefer gehen zu können heisst, dass wir nach/und/oder vor dem Yoga uns Händen überlassen, die wissen, was sie tun und unserer Muskulatur, unseren Bändern, unseren Sehnen entlang spüren. Sich nach einer Yogalektion den erfahrenen Händen einer Masseuse/einem Masseur zu überlassen heisst, dieses neue Körperbewusstsein bewusst auszukosten, respektive zu befruchten. Die Muskeln sind bereits warm, wir haben eine erhöhte Bereitschaft loszulassen und uns hinzugeben, was nach grosser Anstrengung ein natürlicher Reflex ist. Dies erleichtert die Arbeit der Masseuse/des Masseurs enorm und erhöht die Möglichkeit, wirklich mit den Händen in die Tiefe zu gehen und Verspannungen zu lösen, die vorher schwerer zu behandeln waren.
Befruchtend
Ebenso verhält es sich umgekehrt. Wird unsere Muskulatur vor dem Yoga weich und warm massiert (durch die Massage fliesst das Blut besser, was wiederum Wärme erzeugt und Adern und Muskeln ausdehnt) entspannt sie sich und wird durch die Entspannung dehnbarer. Das kommt den verschiedenen Yogastellungen und Übungen zugute. Die Dehnbarkeit ist um ein Vielfaches erhöht, was dem Atem die Möglichkeit gibt, in die Tiefe zu gehen. Sauerstoff wird erhöht transportiert und erreicht Gewebe, das nun durchblutet wird. Ergreifendes und begreifbares Fazit: ein sich gegenseitig hoch befruchtendes Paar, Yoga und Massage. Massage und Yoga. Entscheiden wir uns für diese anregende und gehaltvolle Kombination, in welcher Richtung auch immer, stärken wir die Selbstheilungskräfte in uns um ein Vielfaches. Wunderbar, nicht wahr?