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Der weibliche Zyklus - was hilft bei Menstruationsschmerzen?

Einmal im Monat erleben Frauen ihre Blütenzeit, die Menstruation. Obwohl dies in unserer Gesellschaft längst kein Tabuthema mehr ist, gibt es nur wenige Anlaufstellen, die praktisches Wissen zur Periode vermitteln. Oft werden bei Schmerzen die Pille oder andere Medikamente verschrieben, während eine ganzheitliche Betrachtung des Zyklus vernachlässigt wird. Es gibt jedoch immer mehr Frauen, die einen zyklusbewussten Lebensstil pflegen. In diesem Blogbeitrag werden wir auf einfache Weise betrachten, wie du deinen Zyklus unterstützen kannst. Bei grösseren Beschwerden empfehlen wir, eine Fachperson wie ein*e Heilpraktiker*in oder eine gute Frauenärztin hinzuzuziehen, damit du optimale Unterstützung bekommst. 

Was ist Zyklusbewusstsein?

Der Umgang mit dem Zyklus wurde in der Geschichte stark von der Kultur geprägt. In manchen Urvölkern wurde die Menstruation der Frau gefeiert und als Neugeburt angesehen, während sie in anderen Kulturen als unrein betrachtet wurde. Der Zyklus ist ein sehr physischer, monatlicher Ablauf, der zugleich mit einer psychischen Komponente verbunden ist. Das Wort Menstruation stammt aus den alten Sprachen und führt auf das Wort Mond zurück. Interessanterweise kann man beobachten, dass der Mond einen gewissen Einfluss auf Frauen hat. Zudem synchronisieren sich oft die Zyklen von Frauen, die zusammenleben. In manchen Urkulturen war es daher üblich, dass die Frauen gemeinsam menstruierten und sich zurückzogen. In unserer heutigen Gesellschaft bekommt der Zyklus einer Frau immer mehr Aufmerksamkeit. Gleichzeitig leben wir in einer Leistungsgesellschaft, die nicht immer mit dem Bedürfnis der Gebärmutter nach monatlicher Ruhe für ein paar Tage übereinstimmt. Das Ignorieren des eigenen Zyklus kann zu diversen Symptomen und Schmerzen führen.

Deshalb integrieren immer mehr Frauen einem zyklusbewussten Lebensstil. Das bedeutet, dass man nicht nur während der 5-7 Tage der Menstruation auf den Zyklus achtet, sondern ihn ganzheitlich über den gesamten Monat hinweg beobachtet und pflegt. Dabei betrachtet man den Zyklus auf allen drei Ebenen: Körper, Geist und Seele. Verschiedene Zyklustracking-Tools können dabei hilfreich sein. Es gibt Vorreiterinnen, die den Zyklus als etwas sehr Mystisches betrachten, und andere, die praktische und pragmatische Tipps geben. Auch die Naturheilkunde ist hier eine wunderbare Ergänzung. Grundsätzlich kann sich jede Frau das Wissen aneignen, das ihr entspricht. 

Das Jahresrad

Ein sehr beliebtes Tool, um den Zyklus zu betrachten, ist das Jahresrad. Das bedeutet, man unterteilt den gesamten Zyklus von etwa 28 Tagen in die vier Jahreszeiten:

Winter: Menstruation (3-7 Tage) – Abbau der Gebärmutterschleimhaut

Frühling: Follikelphase (7-10 Tage)

Sommer: Ovulationsphase (2-3 Tage)

Herbst: Lutealphase (10-14 Tage)

Beobachtet man sich anhand dieses Rades, bemerkt man schnell, dass im Winter oft eher ein Rückzugsgefühl im Vordergrund steht, während im Sommer eine “Hallo-Welt-da-bin-ich”-Attitüde vorherrscht. Für viele Frauen kann das irritierend sein, gerade weil der Energieboost im Sommer oft besser zu unserem Alltagsleben passt als der Wintermodus. Deshalb dürfen wir als Frauen verstehen, dass hier keine Wertung angebracht ist, sondern ein Annehmen wie es ist.

Immer mehr Frauen verspüren das Bedürfnis, ihren Terminkalender anhand des Zyklus zu planen. Denn gerade im Winter liegt das Geheimnis für ein ausgeglicheneres Energielevel. Das Wesen einer Frau wird in vielen Lyriken als unergründlich und polar beschrieben und auch in der Symbolik mit dem Unbewussten, der Nacht, dem Mond und der Ruhe in Verbindung gebracht. Somit ist der Winter dafür da, in die Ruhephase zu kehren. Schließlich verlieren wir auch eine Menge Blut –  und das kostet Energie.

In vielen Zyklusbüchern wird empfohlen, besonders in den ersten zwei Tagen der Menstruation eine Pause im Alltag zu machen und komplizierte zwischenmenschliche Themen erst nach der Menstruation wieder aufzugreifen. Im Frühling kommen wir langsam wieder in Schwung, sind bereit, im Sommer Projekte umzusetzen und im Herbst zu einem Abschluss zu bringen und auszusortieren, damit wir wieder bereit für den Winter sind.

Fühle dich ab sofort bestärkt, wenn du deine Tage hast, einfach mal Pause zu machen. Räume die Geschirrspülmaschine am nächsten Tag aus und schiebe die WhatsApp-Nachrichten beiseite. Selfcare first, damit du im Sommer wieder Vollgas geben kannst. Ein kleiner Hinweis: Kurz vor der “roten Zeit”, in der PMS-Zeit oder im Herbst, berichten viele Frauen, dass sie mehr Selbstkritik spüren und sensibler sind. Man könnte sagen, eine kleine innere Kritikerin wird richtig lebendig und liebt es, Podcasts zu halten. Begegne dir selbst mit Liebe, und die Welt sieht auch wieder bunter aus, wenn die Menstruation eingesetzt hat. Klärende Gespräche werden daher auch eher zu einem anderen Zeitpunkt vorgeschlagen.

Schmerzen im Unterleib

Die Ursachen für Schmerzen im Unterleib während der Periode sind oft diffus und können Unsicherheit hervorrufen. Diese Schmerzen können verschiedene Ursprünge haben, daher ist es ratsam, bei starken Beschwerden eine Fachperson hinzuzuziehen. 

Umweltgifte sind auch in Tampos und Binden enthalten und können Schmerzen verstärken. Daher sind biologische Binden der Mensturationstassen empfehlenswert. Tampos halten auf eine gewisse Art den Blutfluss zurück, da grössere Klumpen können nicht ausfliessen wie z.B. bei den Tassen.

Während unserer Periode reinigt sich der Körper von Ballast und Giftstoffen, um für eine mögliche Schwangerschaft bereit zu sein. Eine Umstellung des Lebensstils vor und während der Periode kann daher helfen, die Schmerzen zu regulieren. Besonders der Darm und die Leber werden beim Thema Menstruationsschmerzen oft übersehen. Wir werden hier nicht zu tief in die biochemischen Abläufe und Strukturen eintauchen, sondern die wichtigsten Informationen auf verständliche Weise vermitteln.

Leber

Die Leber ist ein großer Helfer beim Entgiften. Sie sorgt dafür, dass unser Körper schädliche Substanzen ausscheidet oder umwandelt und spielt eine wichtige Rolle bei der Hormonproduktion und der Fettverdauung. Obwohl sie ein sehr selbstloses Organ ist, kann sie im Laufe der Zeit „müde“ werden und nicht mehr so effektiv beim Entgiften sein. Bei starken Periodenschmerzen und einem ungesunden Lebensstil kann eine Entgiftungskur für die Leber hilfreich sein. Konsultiere auch hier bitte eine Fachperson, da einige Informationen im Internet kontraproduktiv sein können.

Zusammenfassend: Die Leber liebt Bitterstoffe, Rhythmus und Schlaf. Lange Partynächte mit Alkohol sind zwar lebensfroh, aber besser nach der Periode zu planen. In der Herbst- und Winterzeit sind Bitterkräuter und ein regelmäßiger Schlafrhythmus empfehlenswert.

Darm

Prostaglandine sind Gewebshormone, die vor und während der Periode vermehrt auftreten können. Tierische Lebensmittel, die Arachidonsäure enthalten, können den Prostaglandinspiegel erhöhen, was krampfartige Regelschmerzen im Unterleib sowie vermehrten Durchfall, Bauchkrämpfe oder Verstopfungen verursachen kann. Dasselbe gilt für einen erhöhten Verzehr von weizenhaltigen Produkten kurz vor der Periode. Das Mikrobiom spielt hierbei ebenfalls eine Rolle, da es den Prostaglandinspiegel und den Östrogenspiegel beeinflussen kann, was zu Krämpfen führen kann.

Für einen „Darm mit Charm“ während der Periode empfehlen wir eine leichte Ernährung mit Ballaststoffen, wenig verarbeiteten Lebensmitteln und wenig tierischen Produkten. Eine teilvegane Ernährung ist ideal. Gleichzeitig ist auf eine ausreichende Eisenaufnahme zu achten. Hier einige Möglichkeiten, Eisen und Mineralien pflanzlich zuzuführen:

  • Rote Beete Saft in Kombination mit Orangensaft, Datteln und getrockneten Aprikosen
  • Brennessel enthält viel Eisen und Vitamin C und kann in Smoothies oder Suppen verwendet werden
  • Nüsse sind hervorragende Lieferanten für Proteine und Mineralien
  • Sprossen, da sie in der Wachstumsphase viele Nährstoffe enthalten und einfach zu Hause anzubauen sind

Welche Pflanzen helfen bei Unterleibsschmerzen?

Auch Mutter Natur hat einige Heilkräuter für uns bereitgestellt. Es ist wichtig, den gesamten Hormonspiegel zu berücksichtigen. Beispielsweise ist Mönchspfeffer nicht für jede Frau geeignet. Wie bereits erwähnt, mögen Leber und Darm Bitterstoffe, die sie stärken. Es kommt ganz darauf an, wo du denkst, dass die Beschwerden monatlich ihren Ursprung haben.

Frauenmantel
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist eine Heilpflanze, die einer der beliebtesten Menstruationspflanzen ist. Sie enthält Tannine und Flavonoide, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken und dadurch Menstruationskrämpfe lindert, stabilisiert sie unregelmäßige Zyklen und normalisiert die Intensität der Menstruation. Bei starken Blutungen ist sie ebenfalls eine Helferin. Man sagt, der Frauenmantel ist wie ein Mantel für die Frau und schützt sie im “Winter”. Sie hat ebenfalls eine beruhigende Wirkung und hilft bei emotionalen PMS-Themen.

Schafgarbe (Achillea millefolium)
Schafgarbe wird traditionell bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Sie hat krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften, die Menstruationskrämpfe lindern können. Da sie Bitterstoffe enthält, unterstützt sie ideal auch die Leber und stärkt die Verdauung bei Blähungen, Verstopfungen und Bauchkrämpfe.

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
Mönchspfeffer hilft, das hormonelle Gleichgewicht zu regulieren und ist besonders bei PMS und Zyklusunregelmäßigkeiten wirksam. Er kann als Tinktur, Kapsel oder Tablette eingenommen werden. Bitte hier mit einer Fachperson in Kontakt treten.

Ingwer (Zingiber officinale)
Ingwer wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Er kann helfen, Menstruationsschmerzen und Krämpfe zu lindern. Zudem stärkt es das Immunsystem, das während der Periode etwas heruntergefahren ist. Ingwertee ist eine einfache Möglichkeit, diese Pflanze zu nutzen.

Himbeerblätter (Rubus idaeus)
Himbeerblätter sind bekannt für ihre gebärmutterstärkenden Eigenschaften. Himbeerblättertee ist eine gängige Anwendung.

Melisse (Melissa officinalis)
Melisse hat beruhigende und entspannende Eigenschaften, die bei stressbedingten Menstruationsbeschwerden hilfreich sein können. Sie kann als Tee getrunken werden.

Zimt (Cinnamomum verum)
Zimt hat entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Er kann helfen, Menstruationskrämpfe zu lindern und den Blutzucker zu stabilisieren. Der Blutzuckerspiegel ändert sich natürlicherweise auch in der zweiten Zyklushälfte. Zimt kann in die Ernährung integriert oder als Tee getrunken werden.

Kamille (Matricaria chamomilla)
Kamille hat entzündungshemmende, krampflösende und beruhigende Eigenschaften. Sie kann Menstruationsschmerzen lindern und für Entspannung sorgen. Kamillentee ist eine einfache Anwendung oder auch ein Kamillenextraktbad.

Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Löwenzahn hilft bei der Entgiftung der Leber und kann Wasseransammlungen im Körper reduzieren. Er kann als Tee oder in Salaten verwendet werden.

Brennnessel (Urtica dioica)
Brennnessel ist reich an Eisen und anderen Mineralstoffen, die während der Menstruation nützlich sein können. Sie kann als Tee oder in Suppen und Smoothies verwendet werden.

So unangenehmem die monatliche Periode auch sein kann, so wertvoll ist das Arbeiten mit dem Zyklussbewusstsein. Die Menstruation schenkt uns die Möglichkeit schwanger werden zu können und entgiftet unseren Körper monatlich, was, laut Studien, zu längeren Lebzeiten führen kann.