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Welche Massage hilft bei einem Bandscheibenvorfall?

Viele Menschen verspüren bei einem Bandscheibevorfall so grosse Schmerzen, dass sich gar nicht mehr zu bewegen vermögen und im schlimmsten Fall dabei verkrampfen. Wie aber kommt es überhaupt dazu und helfen Massagebehandlungen, ist man akut vom Bandscheibenvorfall betroffen? Erfahre mehr darüber in diesem Blogartikel.

Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?

Unser Körper besitzt 23 Bandscheiben, welche die Aufgabe erfüllen, unsere Wirbelsäule beweglich zu machen und sie zugleich zu schützen. Man kann sie sich als eine Art “Dämpfer” vorstellen, die sich zwischen den Wirbeln befindet und Stösse dieser abfedert. Im Laufe der Zeit kann ihr Kern an Flüssigkeit verlieren, sie auch weniger elastisch wird. Ein Bandscheibenvorfall kann dann entstehen, wenn sich daraufhin der “gelartige” Inhalt der Bandscheibe in Richtung ihrer Schwachstelle, nahe dem Wirbelkanal, auf den Rückenmarkskanal und damit auch auf die Nerven wölbt.

Der Vorfall ist hier wortwörtlich zu verstehen: Die Bandscheibe fällt vor und führt zu den klassischen Schmerzsymptomen. Ein Bandscheibenvorfall im Brustwirbelbereich verläuft hingegen in den meisten Fällen symptomfrei und wird von den Betroffenen nicht wahrgenommen.

Wer ist besonders anfällig für einen Vorfall der Bandscheibe?

Klassischerweise wird der Bandscheibenvorfall älteren, unsportlichen Menschen oder jenen nachgesagt, die einem Handwerksberuf nachgehen. Doch was steckt dahinter? Dass beispielsweise Personen, die einen körperlich anstrengenden Beruf ausüben, anfälliger für einen Vorfall der Bandscheibe sind, ist ein Mythos. Es verhält sich sogar so, dass die Arbeit im Büro einen Vorfall noch mehr begünstigt, denn das ständige Sitzen ist um einiges belastender für Rückenmark und Wirbelsäule.

Hier kann es helfen, sich zwischendurch mehr zu bewegen oder Spaziergänge im Arbeitsalltag sowie entlastende Übungen, wie beispielsweise die “Cat-Cow-Übung”, zu integrieren. Wie viel Sport man macht, hat teilweise einen Einfluss darauf, ob die Bandscheibe anfälliger ist für einen Vorfall oder eher nicht. Eine starke Muskulatur sowie ein gesundes Normalgewicht ist aber definitiv von Vorteil um einen Vorfall vorzubeugen. Der grösste Faktor ist allerdings unsere Genetik, denn ist man in der Weise vorbelastet, dann tritt der Bandscheibenvorfall meistens zwischen dem 30.  und 50. Lebensjahr ein.

Kann man bei Bandscheibenvorfall massieren?

Bei 90% aller Vorfälle sind eine entsprechende Therapie oder Medikamente das Mittel der Wahl. Dass bei einem Vorfall der Bandscheibe direkt operiert werden sollte, trifft nicht zu. Expert*innen sagen sogar, dass meisten Operationen in diesem Fall nur für kurze Zeit für Linderung sorgen. Natürlich gibt es Fälle, wie Lähmungserscheinungen oder Darm- und Blasenstörungen, bei denen es sich um einen Notfall handelt. Doch generell kann auf Physiotherapie, Bewegung, Massagen oder Medikamente gesetzt werden, um die Beschwerden zu lösen.

Massagen können durchaus Linderung bei einem Bandscheibenvorfall bewirken, werden sie richtig eingesetzt. Das grosse Ziel dabei ist es, die Beweglichkeit wieder herzustellen, um so die Schmerzen loszuwerden. Es ist daher von hoher Wichtigkeit, dass der/die Therapeutin genauestens über der Krankheitszustand Bescheid weiss, um die richtige und vor allem zielführende Behandlung durchführen zu können. Eine Massage kann jedoch auch wunderbar als vorbeugende Massnahme durchgeführt werden, da sie für eine lockere Muskulatur sorgt, welche den Wirbeln mehr Stabilität verleiht und diese entlastet.

Wo massieren bei Bandscheibenvorfall?

Die Muskulatur rund um den Schmerz soll wieder beweglich gemacht und gestärkt werden, sodass die Wirbel entlastet und stabiler werden. Der akut schmerzende Bereich sollte jedoch nicht noch mehr gereizt werden, da dies die Nerven nur noch stärker belasten kann. Bei der Massage kann es eine wohltuende Entlastung für den/die Patient*in sein, wenn ein Tuch an der richtigen Stelle untergelegt wird. Dazu kann eine vorsichtige Massage sowie leichte Bewegungen im schmerzenden Bereich als Unterstützung eingesetzt werden. Wichtig ist, dass die Beweglichkeit gefördert, aber keinesfalls Druck auf die Bandscheibe ausgeübt wird. Ist die akute Schmerzphase vorbei, muss die Muskulatur auf Verspannungen und Schwächen analysiert werden, um ein Ungleichgewicht zu vermeiden. Um Rückfälle zu meiden, wird abschliessend die Rumpfmuskulatur betrachtet und Tipps für ein gezieltes Training dieser gegeben. Der Heilungsprozess eines Bandscheibenvorfalls kann sich bis zu einem Jahr hin ziehen.

Was darf man bei einem Bandscheibenvorfall nicht mehr machen?

Ist der Bandscheibenvorfall erst einmal da, sollten unbedingt alle Fehlbelastungen vermieden werden. Allerdings ist Bewegung dennoch eine der besten Mittel, wie man sich selbst schnell helfen kann, den ein kompletter Stillstand kann zu Verkrampfungen führen.

Aktivitäten, die den Vorfall ausgelöst haben, sollte jedoch gleichermassen ausgesetzt werden. Es ist in jedem Fall ratsam, bei Verdacht auf einen Vorfall, einen ärztlichen Rat zuzuziehen.