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Was ist Osteopathie?

In der Osteopathie sieht man den Körper als eine Einheit. Man setzt sich mit der Zusammenarbeit aller Strukturen im Körper auseinander. Sie ist eine ganzheitliche und manuelle Therapie, um funktionelle Störungen zu diagnostizieren und zu therapieren.

Anstatt als lokal angesehen zu werden, werden Probleme als Zusammenspiel von verschiedenen Systemen und Strukturen im Körper erkannt. Daher werden in der Osteopathie Bewegungsapparat, Gewebe, Muskeln und Organe untersucht, behandelt und harmonisiert. Es werden Blockaden und Spannungen gelöst, um Beschwerden zu lindern und die Beweglichkeit und Funktion des Körpers wiederherzustellen. Grundsätzlich wird nach den Ursachen des Problems gesucht, anstatt nur einzelne Symptome zu behandeln.

Zusätzlich geht man in der Osteopathie davon aus, dass der Körper über selbstregulierende Heilungsmechanismen verfügt. Allerdings können diese durch verschiedene Umstände aus dem Gleichgewicht geraten, wodurch körperliche Beschwerden und Funktionsstörungen auftreten. Das Ziel der osteopathischen Therapie ist daher, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und die Selbstregulierungsmechanismen des Körpers zu aktivieren.

In der Osteopathie arbeitet man mit 4 verschiedenen, jedoch zusammenspielenden, Systemen des Körpers:

  • Dem strukturellen und parietalen System,
  • Dem viszeralen System,
  • Dem cranio-sacralen System
  • Dem endokrinem System (Hormonsystem)

Parietale Osteopathie
In der parietalen Osteopathie werden Störungen des Muskel-Skelett-Systems erkannt und behandelt. Diese Störungen können zu starken Schmerzen oder einer Bewegungsbeeinträchtigung führen. Es werden Muskelverspannungen, Gelenkblockaden und Faszien-/ Bindegewebsverklebungen gelöst, um Schmerzen des Bewegungsapparates zu lindern.

Viszerale Osteopathie
In der viszeralen Osteopathie befasst man sich mit der Behandlung innerer Organe. In der Osteopathie ist man der Auffassung, dass Organbeschwerden oft durch ein störendes Umfeld des Organs oder eine Störung der Organbewegung hervorgerufen werden. Dies kann durch Stress, eine falsche Ernährungsweise oder Bewegungsmangel verstärkt werden. Außerdem können organische Beschwerden durch Reflexe an das Skelettsystem weitergegeben werden und somit den Bewegungsapparat beeinträchtigen. Daher wird in der viszeralen Osteopathie durch verschiedene Zug-, Druck-, und Gleittechniken die Organbewegung gefördert und Verspannungen der Bänder und Faszien (das Umfeld) gelöst. Dies fördert die Organbewegung und regt die Vitalität des Organs an.

Cranio-sacrale Osteopathie
In der cranio-sacralen Osteopathie steht die funktionelle Einheit zwischen dem Cranium (Schädel), dem Wirbelkanal (Duralschlauch) und dem Sacrum (Kreuzbein) im Fokus. Der Bereich des Gehirns und des Rückenmarks wird als hydraulisches System bezeichnet. Der amerikanische Doktor William Sutherland wurde auf eine minimale Pulsation in diesem System aufmerksam. Diese rhythmische Pulsation kann durch verschiedene externe Einflüsse aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Ist der Energiefluss gehemmt, kann dies zu körperlichen Problemen und Krankheiten führen. Der Osteopath tastet daher den Körper auf Störungen des cranio-sacralen Rhythmus ab und versucht, diesen wieder in Einklang zu bringen.

Das endokrine System 
Das Hormonsystem ist ein Netzwerk aus vielen Zellen und Drüsen, welche Signalstoffe (Hormone) absondern. Der Osteopath behandelt dieses System indirekt, wenn er mit den drei anderen Systemen arbeitet.

Welche verschiedenen osteopathischen Ansätze gibt es und woher kommen sie?

Die osteopathische Therapielinie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika gegründet. Grundsätzlich gibt es in der Osteopathie zwei Richtungen: Die energetische Schule, welche mehr mit der feinstofflichen Ebene arbeitet, und die anatomische und manuelle Schule, welche sich komplett auf die vorhandene sichtbare Anatomie konzentriert.

Über die Jahrzehnte haben sich die beiden Schulen jedoch auch zum Teil vermischt und es entstanden verschiedene Ansätze. Man kann sich dies wie einen Baum vorstellen, dem mit der Zeit neue Äste gewachsen sind und weiterhin wachsen.

Bei welchen Beschwerden eignet sich Osteopathie?

Osteopathische Behandlungen eignen sich sehr gut bei Funktionsstörungen des Körpers oder bei chronischen körperlichen Beschwerden. Diese können Nacken- und Rückenschmerzen, aber auch Gelenkbeschwerden, wie zum Beispiel Knieschmerzen, sein. Auch organischen Beschwerden kann man mit dieser Therapie entgegenwirken. Zum Beispiel können Verstopfungen dadurch oft sehr positiv beeinflusst werden. Manchmal liegt der Grund der organischen Beschwerden am Umfeld des Organs. Hier verändert der Osteopath die Struktur des Umfelds, um dieses für das Organ zu optimieren.

Wie kann man sich einen Behandlungsablauf vorstellen?

Dies ist ein Beispielsverlauf. Der genaue Ablauf hängt vom behandelnden Osteopathen ab.

  1. Der Klient darf entscheiden, ob Kleidung anbehalten oder ausgezogen wird.
  2. Die Therapeutin nimmt die Haut und Statik der Klientin wahr. Sie schaut, wie jemand steht und wie die Augen stehen.
  3. Der Klient beschreibt selbst seinen Körper und wie er ihn wahrnimmt.
  4. In der ersten Stunde darf auch einfach mal nur geredet werden. Es soll sich Zeit gelassen werden, um sich dem Problem zu nähern.
  5. Nachdem das Problem erläutert wurde, entscheiden Therapeutin und Klientin zusammen, wie behandelt werden soll. Wünscht der Klient eine mehr aktive oder passive Vorgehensweise? Möchte die Klientin generell selbst mitentscheiden oder sich voll in die Hände der Therapeutin begeben?
  6. Die physische Behandlung startet. Dies kann ein Mix aus Massage, osteopathischen Techniken und aktiven Körperübungen sein.

Osteopathische Behandlungen können manchmal anfangs auch schmerzhaft sein oder stark nachwirken. Dies ist ganz normal und nicht besorgniserregend.

Wie viele Behandlungen braucht es in der Regel?

Das hängt ganz von der Problematik ab. Bei chronischen Schmerzen, welche sich über Jahre entwickelt haben, braucht es meist mehr Behandlungen als bei akuten physischen Traumata.

Die Bereitwilligkeit der Klientin, sich auch aktiv mit einzubringen, beeinflusst den Prozess ebenfalls. Sie kann ihn beschleunigen sowie zu nachhaltigeren Ergebnissen führen.

In der Regel stellt sich nach den ersten drei Behandlungen heraus, ob der osteopathische Ansatz anspringt oder ob eventuell doch eine andere Behandlungsform besser geeignet wäre.