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WISSENSWERTES ZUR LYMPHDRAINAGE NACH EINEM OPERATIONELLEN EINGRIFF

Die Lymphdrainage ist auch bei professionellen Sportlern sehr beliebt. Vor allem nach einer Verletzung ist die Anwendung sehr ratsam, da dadurch die Regenerationsphase stark verkürzt wird und der Profisportler schnell wieder fit für seinen Sport ist.

Nach einer Operation sollte die Lymphdrainage aber auch abseits vom Profisport verordnet werden. Durch die Behandlung werden angestaute Wassereinlagerungen abtransportiert und Schwellungen verschwinden. Der Heilungsprozess wird dadurch beschleunigt.

LYMPHSYSTEM - WAS IST DAS?

Die meisten Systeme im menschlichen Körper bilden einen Kreislauf. Das Lymphsystem unterscheidet sich hiervon. Anstelle Flüssigkeit durch den Körper zu transportieren, konzentriert sich das Lymphsystem darauf überschüssige Flüssigkeiten aus dem Körper auszuleiten. Das Lymphsystem ist außerdem dafür verantwortlich, Gewebeflüssigkeiten in den Blutkreislauf zu spülen.

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Das Lymphsystem besteht außer den Lymphbahnen aus den Lymphknoten, den Lymphgefäßen und der Lymphflüssigkeit. Die Lymphknoten filtern dabei Schadstoffe aus der Lymphflüssigkeit, welche durch die Lymphbahnen fließen. Pro Tag transportiert das Lymphsystem im Schnitt etwa 2 Liter an Lymphflüssigkeit durch den menschlichen Organismus. Die Schadstoffe wie Fettzellen oder angesammeltes Wasser werden dann durch die Niere gefiltert und als Urin ausgeschieden.

Das Lymphsystem zählt durch den Filtermechanismus zu einem der wichtigsten Systeme im menschlichen Körper. Durch die Anwendung einer Lymphdrainage wird der Körper zusätzlich angeregt das Lymphsystem zu aktivieren.

WIE WIRKT EINE LYMPHDRAINAGE AUF DEN MENSCHLICHEN KÖRPER?

Die Lymphdrainage ist für jeden Menschen ohne Vorerkrankungen geeignet. Schwangere sollten jedoch von einer Lymphdrainage absehen, da die Behandlung wehenfördernd wirken könnte. Die Lymphdrainage fördert die Ausscheidung von Schadstoffen aus dem Körper. Es unterstützt damit das Immunsystem und die Abwehrkraft.

Mittels der Behandlung können zum Beispiel Lymphödeme gelindert und festsitzende Lymphflüssigkeit gelöst werden. Oft sind vor allem Frauen von Schwellungen in den Gliedmaßen wie Armen und Beinen betroffen. Die Lymphdrainage kann hierbei Abhilfe schaffen.

Festsitzende Lymphflüssigkeit kann starke Schwellungen verursachen und zudem Schmerzen auslösen. Bei Symptomen, die auf ein Lymphödem hinweisen muss deshalb unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Das Massieren der Lymphbahnen kann dabei helfen festsitzende Einlagerungen zu lösen und die Lymphflüssigkeit abzuleiten.

Der Patient wird in jedem Fall von einer Lymphdrainage profitieren. Das Immunsystem wird durch die Behandlung gestärkt, da der Körper von Schadstoffen befreit wird. Eine Lymphdrainage eignet sich auch nach einem Langstreckenflug. Durch den Luftdruck im Flugzeug speichert der Körper Flüssigkeit und es kommt zu Schwellungen.

Nach einem langen Flug kann eine Lymphdrainage sehr angenehm sein, da sie hilft, Schwellungen zu lindern, die durch den höheren Druck in der Luft entstehen.

ABLAUF DER BEHANDLUNG

Während der Behandlung ist der Patient unbekleidet. Dies ist notwendig damit der Massagetherapeut den richtigen Druck anwenden kann. Er massiert den Patienten mit kreisenden, aber auch mittels streichenden Bewegungen. Der Druck ist dabei meist nicht sehr intensiv und die Handgriffe des Therapeuten sind sehr sanft.

Durch die gezielten Griffe des Massagetherapeuten wird das Lymphsystem angeregt und scheidet dadurch negative Stoffe aus dem Körper aus. Der behandelte Patient profitiert deshalb nicht nur kurzzeitig von der Massage, sondern wird bei häufiger Anwendung langfristig Erfolge verspüren.

Eine häufige Reaktion des Körpers auf eine Lymphdrainage ist im Übrigen der Drang zur Toilette. Viele Patienten verspüren nach der Behandlung einen erhöhten Harndrang. Dies zeigt den ersten sichtbaren Behandlungserfolg, da der Körper direkt mit der Ausscheidung beginnt.

Ein weiterer Vorteil der Lymphdrainage ist die zusätzliche Anregung des Venensystems. Durch die Massage des Venensystems können Krankheiten gelindert oder gar vorgebeugt werden. Durch die Ausscheidung von überflüssigem Ballast kann der Körper neue wichtige Gewebsflüssigkeiten bilden.

Nach der Behandlung fühlt sich der Patient oftmals sehr leicht und befreit. Dies liegt daran, dass während der Behandlung die Gliedmaßen intensiv massiert wurden und angestaute Flüssigkeiten deshalb abfließen konnten. Die Schwellungen lassen in den betroffenen Regionen nach und der Körper kann neue Energie tanken.

Sind die Gliedmaßen geschwollen, ist dies oft auch mit Schmerzen verbunden. Während der Behandlung übt der Massagetherapeut aktiv Druck auf die Gefäße aus. Dadurch werden Impulse an das Venen- und Lymphsystem abgegeben. Durch die speziellen Handgriffe lassen die Schmerzen meist bald nach und der Patient fühlt sich erleichtert.

Obwohl die Massage von vielen Menschen als sehr angenehm und entspannend empfunden wird, muss nochmals verdeutlicht werden, dass eine Lymphdrainage keine Wellnessbehandlung, sondern eine medizinische Behandlung ist. Zur Anwendung bedarf es einer ärztlichen Verordnung.

Nach einer Lymphdrainage ist ein vermehrter Drang zur Toilette absolut normal.

KANN EINE LYMPHDRAINAGE NACH EINER OPERATION DURCHGEFÜHRT WERDEN?

Die Behandlung mittels einer Lymphdrainage nach einem operationellen Eingriff wird sogar von Ärzten empfohlen. Nach einer OP kommt es oft zu Schwellungen im Körper. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass sich Lymphflüssigkeit anstaut und nicht mehr abfließen kann.

Während einer OP kommt es in den meisten Fällen zu einem Hautschnitt. Durch die Lage der Lymphbahnen direkt unter der Haut werden diese in den meisten Operationen durchtrennt. Die Lymphbahnen werden dadurch unterbrochen sodass es zu einer Anstauung der Flüssigkeit kommt.

Normalerweise werden die überflüssigen Lymphflüssigkeiten durch aktive Bewegung aus dem Körper ausgeschieden. Durch die unbedingt notwendige Regenerationsphase nach einer OP kann der Patient meistens mindestens zwei Wochen keinen Sport betreiben beziehungsweise sich nur gering bewegen. In diesem Fall staut sich die Lymphflüssigkeit an und es kommt zu Schwellungen.

Die Behandlung mit einer manuellen Lymphdrainage kann dem entgegenwirken und die Schwellungen lassen nach. Die Ruhephase nach der Operation muss dennoch eingehalten werden. Meist beträgt diese mindestens zwei Wochen. Es ist jedoch empfehlenswert, den operierenden Arzt zurate zu ziehen.

In vielen Fällen wird zu der Lymphdrainage noch eine physikalische Entstauungstherapie verordnet. Diese findet in Form von Kompressionen statt. Dem Patienten werden dazu die betroffenen Bereiche mit einer Kompresse verbunden.

Bei Operationen wie zum Beispiel nach der Tumorentfernung bei Brustkrebs sollte der Patienten unbedingt die manuelle Lymphdrainage verordnet werden. Meistens werden im Falle einer solchen Operation die Lymphknoten in den Achseln entfernt. Es kommt deshalb meist zu Anstauungen der Lymphflüssigkeit danach. Hierbei sind oft die Arme betroffen.

Die Behandlung hat sich allerdings auch nach anderen operationellen Eingriffen stark bewährt. Durch die gezielten Griffe des Massagetherapeuten können Schwellungen nach einer OP deutlich gelindert werden. Ärzte empfehlen deshalb auch nach anderen OPs wie zum Beispiel einer Knie OP die Anwendung der Lymphdrainage. Die Heilung wird dadurch angeregt und der Patient wird sich deutlich besser fühlen.

Nach einer Brust-OP werden oft die Lymphknoten in den Achseln entfernt. Danach kann es in den Armen vermehrt zu Lymphstau kommen. Eine regelmässige Lymphdrainage kann diese Beschwerden lindern.

NACH DER BEHANDLUNG

Die Anwendung der Lymphdrainage sollte nicht nur einmalig erfolgen, sondern in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Nach der ersten Behandlung empfiehlt es sich jedoch einen Kompressionsverband anzulegen. Dieser Verband ist bei vielen Patienten sehr unbeliebt, da sie sich dadurch Mumien artig fühlen. Durch den festen Verband wird die Wirkung der Lymphdrainage allerdings verlängert und der Erfolg intensiviert. Der Patient sollte den Verband zum Schlafen gehen dennoch abnehmen.

Je nachdem wie schnell der Handlungserfolg eintritt, kann es auch bei späteren Sitzungen noch zu dem Anlegen einer Bandage kommen. In manchen Fällen ist es ratsam nach der Lymphdrainage medizinische Stützstrümpfe zu tragen. Vor allem wenn die Schwellungen in den Beinen auftreten kann dadurch verhindert werden, dass sich die Lymphflüssigkeit erneut anstaut.